Die Abkürzung PACS steht für Picture Archiving and Communication System, einem Archivierungs- und Kommunikationssystem für digitale Bilddaten. Weil in der ZfP immer mehr digitale Bildakquiseverfahren zum Einsatz kommen oder Bilder nachträglich digitalisiert werden, wird auch das PACS immer wichtiger.

Herzstück eines PACS ist der sogenannte PACS-Server. Hier laufen die Bilddaten aller Prüfgeräte unabhängig vom Hersteller oder der Modalität zusammen und hier werden sie revisionssicher gespeichert. Revisionssicher heißt, dass alle Aufbewahrungspflichten für digitale Informationen und Dokumente erfüllt werden.

Die Sache mit DICONDE

Damit die digitalen Bilddaten aller Modalitäten und Hersteller in ein System fließen und dort bearbeitet werden können, müssen sie dieselbe Sprache sprechen. Das bedeutet, sie müssen in einem einheitlichen Format, auch Standard genannt, vorhanden sein. Sie kennen das zum Beispiel von Audio- oder Fotodateien. Hier haben sich ebenfalls einheitliche Formate wie MP3 oder JPG durchgesetzt, damit die Inhalte geräte- und softwareunabhängig gehört und betrachtet werden können. Für den ZfP-Bereich heißt der Standard, der dafür sorgt, dass Bilder unterschiedlicher Quellen in einer Software bearbeitet und archiviert werden können, DICONDE (Digital Imaging and Communication in Non-Destructive Evaluation).

DICONDE ist ein ASTM Standard und deckt alle ZfP-Prüfverfahren, wie Durchstrahlungs-, Ultraschall- oder sonstige visuelle Prüfungen, ab.

Bleibt noch die Frage, wie die Bilder im DICONDE Format in das PACS kommen. Darauf gibt es zwei Antworten: Erstens, das bilderzeugende Gerät erstellt die Bilder direkt im DICONDE Format und schickt sie einfach in das PACS rüber. Zweitens, das bilderzeugende Gerät erstellt die Bilder in einem nicht DICONDE Format, schickt sie in das PACS und dieses wandelt sie in DICONDE um. So oder so: Sie als Anwender müssen sich nicht darum kümmern, das PACS mit dem richtigen Format zu füttern.

Eine Software, viele Vorteile

Der Umgang mit digitalen Bilddaten in der ZfP stellt hohe Anforderungen an eine Software. Nicht nur, dass die Bilddaten extrem groß sind und entsprechen viel Speicherkapazität in Anspruch nehmen. Es muss auch sichergestellt werden, dass die Anwender diese großen Datenmengen in kurzer Zeit auf dem Bildschirm haben – die Performance muss also stimmen. Niemand hat Zeit, fünf Minuten zu warten, bis ein Prüfbild vollständig aus dem Archiv geladen ist.

Und noch ein weiterer Punkt ist wichtig: Der PACS Server stellt die Bilddaten nicht nur innerhalb Ihres Unternehmens zur Verfügung, sondern bestenfalls auch Ihren Kunden oder anderen Experten. Voraussetzung dafür ist eine extrem hohe Ausfallsicherheit.

Das hört sich sehr aufwendig an, tatsächlich ist die Integration in bestehende IT-Infrastrukturen recht einfach. Und auch die Investitionskosten relativieren sich, wenn man bedenkt, dass  

  • nur noch in ein einziges Archiv angeschafft und betreut werden muss
  • alle Prüfinformationen nun in einem einzigen System zur Verfügung stehen
  • alle Mitarbeiter nur noch ein System bedienen können müssen

Messen, filtern, auswerten

Sinnvollerweise besteht ein PACS nicht nur aus dem Server, sondern umfasst auch eine Software zur Ansicht, Bearbeitung und Auswertung der digitalen Bilder. Oft wird auch von einem Arbeitsplatz gesprochen – was ein bisschen missverständlich ist, weil es sich „nur“ um eine Software handelt, die auf bestehende Computer aufgespielt werden kann. Es muss also kein extra Tisch mit Computer eingerichtet werden.

An diesem Auswertearbeitsplatz bzw. in der Software finden Prüfer und Inspektoren alle Funktionen zur digitalen Auswertung der Prüfbilder. Die digitale Auswertung geht schneller und ist genauer, denn die Bilder lassen sich kalibrieren, vermessen und mit Filtern zur Bildoptimierung versehen. Außerdem lassen sich mehrere Bilder in der Verlaufskontrolle miteinander und/oder über die Zeit vergleichen.

Aber nicht nur Prüfer und Inspektoren können einen Zugriff auf die Bild- und Prüfdaten erhalten. Auch Experten für eine Zweitmeinung, Kunden, die Prüfaufsicht oder die benannte Stelle können schnell und sicher einen Zugang zu den Daten bekommen. Der Vorteil digitaler Bilder ist ja, dass sie an mehreren Orten gleichzeitig verfügbar sein und trotz räumlicher Trennung parallel beurteilt werden können.  

Das dezentrale Arbeiten, das ein PACS ermöglicht, bewährt sich auch in Pandemiezeiten – zum Beispiel, damit der Prüfer oder Inspekteur von zuhause aus arbeiten kann., denn jetzt kommt das Bild überall hin, wo es gebraucht wird. Natürlich schützt ein PACS alle Informationen gegen unbefugten Zugriff.

Kurzum: Ein PACS ist einfach genial.

Gerne zeigen wir Ihnen unser DIMATE PACS live und dann wissen Sie ganz genau, ob Sie auch ein PACS gebrauchen können.

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