DIMATE PACS bei MiRO: Digitale ZfP in Deutschlands größter Raffinerie
„Die ZfP-Tätigkeiten, von denen wir uns die größten Optimierungspotenziale durch eine Digitalisierung erhofften, sind die unterjährigen. Klassischerweise sind das die Restwanddickenmessungen der Rohrleitungen, der Stutzen und anderer Bauteile. Mit der Einführung von DIMATE und der damit verbundenen Digitalisierung des bis dahin analogen Prüfprozesses wollten wir die Potenziale in der Zusammenarbeit mit unseren externen Dienstleistern identifizieren und heben. Dies ist uns gelungen“, freut sich Dr. Fabian Kohlbecker, als Projektleiter bei MiRO verantwortlich für die Digitalisierung der ZfP.
Fortschritt erlaubt Prozess-Update
Die Entscheidung für das Digitalisierungsprojekt fiel nach dem Stillstand 2021. Überlegungen zu einer Ablöse des analogen und in der Auswertung manuell geprägten Prozesses waren aber schon zuvor im Gespräch. „Tatsächlich war es aber so, dass die digitale Bildqualität lange nicht den Anforderungen entsprach. Auch die Funktionalität der Softwarelösungen war nicht so weit ausgreift, dass Prozesse tatsächlich optimiert werden konnten. Hier hat es enorme Fortschritte gegeben. Mit den Funktionalitäten des DIMATE PACS konnten wir die Effizienz nun wirklich spürbar steigern“, erklärt Andreas Gast, Leiter der ZfP Abteilung bei MiRO. Der Clou dabei liegt auch in der engen Verzahnung des DIMATE PACS mit dem vorhandenen Inspektionsmanagementsystem, die einen nahtlos digitalen Prozess ermöglicht. Und in der engen Zusammenarbeit zwischen MiRO und DIMATE. Denn das ausgezeichnete Ergebnis war Teamarbeit, wie der Leiter ZfP betont: „Uns war klar, dass eine Lösung von der Stange nicht die Komplexität unserer Anlage abbilden können würde. Vielmehr brauchten wir eine Lösung, die flexibel und „customizable“ ist. Hier hat uns DIMATE auch als Unternehmen überzeugt, weil sie von Beginn an signalisierten, dass sie den Digitalisierungsweg mit uns gemeinsam gehen würden. Das gesamte Team stand uns als Sparringspartner jederzeit zur Verfügung, hat uns beraten und gemeinsam mit uns den besten Prozess entworfen.“
Mehr Prüfpunkte, mehr Mitarbeiterzufriedenheit
Der digitale Prozess, den MiRO und DIMATE erarbeitet haben, läuft nun wie folgt: Der Prüfauftrag wird aus dem Inspektionsmanagementsystem heraus an das PACS gesendet. Ein Koordinator beurteilt die Aufträge, fasst, falls sinnvoll, Prüfungen zusammen und leitet sie aus dem PACS heraus an den Prüfdienstleister weiter. Dieser führt die Prüfungen – teils mit analoger Röntgentechnik – durch, digitalisiert die Aufnahmen mittels einem Röntgenfilmscanners anschließend und sendet sie automatisch ins PACS, wo auch die Auswertung des Bauteils stattfindet. Bei Ultraschalluntersuchungen oder PT/MT-Prüfungen werden die Prüfberichte direkt digital erfasst.
Die Prüfergebnisse fließen automatisch in das Inspektionsmanagementsystem zurück. Fabian Kohlbecker: „Die Auswertung an sich ist viel schneller als zuvor. Schon allein, weil die Dokumentation per Hand auf der Filmtüte wegfällt. Außerdem können wir von allen Seiten viel schneller auf die Ergebnisse zugreifen. Es müssen keine Filme mehr durch die Raffinerie getragen werden. Das führt auch dazu, dass wir mehr Prüfpunkte als früher in der gleichen Zeit bearbeiten können, was zu neuen Rahmenverträgen mit den Dienstleistern führte“.
Und sein Kollege Andreas Gast ergänzt noch einen wichtigen Punkt: „Dank der Digitalisierung und der Datenverfügbarkeit können Mitarbeiter jetzt auch mal von zuhause arbeiten. Angesichts des Fachkräftemangels im ZfP-Bereich ist die Attraktivität des Arbeitsplatzes und Homeoffice-Regelungen mittlerweile ein wirklich wichtiger Punkt.“
KI schafft weiteres Potenzial
Auch mit Blick in die nähere Zukunft zeigen sich die ZfP Experten der MiRO zufrieden mit der Wahl des DIMATE PACS. Denn mit den bisher erreichten Effizienzsteigerungen ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, entwickelt sich das Produkt doch stetig weiter. Aktuell ist die Einbindung von KI-Anwendungen in das PACS ein dominierendes Thema, das auch für die MiRO relevant sein wird. Eine auf KI basierende Funktionalität ist beispielsweise die automatische, schematische Auswertung bei der Restwanddickenmessung. „Der Einsatz von KI erleichtert den Prozess der Auswertung enorm, weil automatisch Messpunkte angezeigt werden, die per Mausklick gemessen werden können. So können wir perspektivisch zusätzlich zur dünnsten Stelle weitere Messpunkte einbeziehen und im Managementsystem hinterlegen. So erhöhen wir Stück für Stück die Transparenz und die Qualität der ZfP“, schließt Fabian Kohlbecker.
Über MiRO
Die Mineraloelraffinerie Oberrhein in Karlsruhe ist Deutschlands größte Raffinerie und eine der modernsten und leistungsfähigsten Raffinerien in Europa. Sie veredelt Rohöl zu hochwertigen Mineralölprodukten wie Benzin, Diesel, Heizöl, Propylen und Bitumen – insgesamt rund 14 Millionen Tonnen im Jahr. Gesellschafter sind Phillips 66, Esso, Rosneft und Shell.